Lieserfalken Wengerohr e.V.
"Alles was fliegt"

28.05.2017 Vereinstour - Hangfliegen in den Vogesen

Hangflugtour 2017,
oder die “ Du bist raus“ Tour 2017

aber der Reihe nach, am Mittwoch den 24.Mai 2017 einen Tag vor Christi Himmelfahrt, war es nach einem Jahr pausieren wieder soweit und wir starteten zu unserer diesjährigen Hangflugtour.
Wir, das sind Joachim, Thomas, Bernhard, Diethelm, Carsten und Kelly.
Unser Ziel, Le Markstein ein kleiner französischer Wintersportort in den Vogesen. Er liegt auf ca. 1200 m an der Route des Cretes wenige Kilometer nordwestlich des Großen Belchen.
Hier hatten wir uns für die nächsten 4 Tage im Hotel Wolf einquartiert.


Das Hotel Wolf ist schon etwas in die Jahre gekommen und hat eher den Charme einer Jugendherberge aus den Siebzigern, aber die Zimmer sauber und das Essen war, bis auf die obligatorische Suppe vor dem Abendessen, schmackhaft.
Joachim, Diethelm, Thomas und Kelly starteten schon am frühen Vormittag und erreichten das Ziel, nach einer entspannten 3 ½ stündigen Autofahrt um die Mittagszeit.

Nach dem einchecken im Hotel, ging es direkt zum berühmten Modellfliegerhang dem Schweisel, der in unmittelbarer Nachbarschaft von Markstein liegt.
Am Parkplatz des Schweisel angekommen, der Schock..........!!!
Hier müssen wir hoch!
Tatsächlich sollten wir gefühlte Kilometer (500m) steil bergauf laufen, um das Plateau zu erreichen.
Also erst einmal den Wind ohne Material „checken“ gehen (wegen dem unnötigen schleppen, falls es nix is), gesagt, getan und das unter den grinsenden Augen eines Franzosen, der mit seinem Wohnmobil ebenfalls dort parkte, uns wohl beobachtete  und riet „doch schon mal was mitzunehmen“.
Da wir uns aber weltweit bestens auskennen, schlugen wir den Rat in den Wind und zogen los.
Zu dem Franzosen kommen wir gleich auch nochmal.
Um es kurz zu machen, der Wind passte, das Gelände auch und wir waren nach einer halben Stunde, viel Schweiß und Flucherei wieder zurück bei dem noch immer, oder wieder grinsenden Franzosen.
Also aufbauen und wieder los, tja da musste Kelly feststellen, dass seine Akkus Zuhause im Carport lagen und seine Stecker nicht kompatibel mit denen der Anderen waren.....
Und was jetzt, hier kommt wieder der lächelnde Franzose ins Spiel, der mit wahrem Namen Isefix heißt, Modellflieger ist, ein riesiges Steckersortiment dabei hatte und natürlich einen 220 V Lötkolben in seinem Wohnmobil betrieb. Nach 10 Minuten hatte er den passenden Adapter gelötet und der Urlaub war für Kelly gerettet.
Ein toller Zufall, mit einem sehr netten französischen Modellflieger.
An diesem Nachmittag hatten noch schöne Flüge, bei leichtem Hangwind aus S/O und etwas Thermik.
Am frühen Abend kehrten wir zurück ins Hotel, wo Bernhard und Carsten gerade angekommen waren und erzählten ihnen bei einem kühlen Bier von unseren Erlebnissen.
Der alten Tradition wegen, probierten wir nach dem Abendessen die Weine des Gastgebers, wie an jedem Ankunftstag in den vergangenen Jahren und gingen bestens gelaunt und nach einer abschließenden Zimmerparty schlafen.
Leider führte der Umstand des Vorabends dazu, dass ein nicht so durchtrainierter Teilnehmer, am nächsten Morgen mit Kreislaufproblemen und Übelkeit zu kämpfen hatte.
Aufgrund des kilometerlangen (500m) und extrem steilen Aufstiegs zum Schweisel, entschieden wir uns an diesem Morgen einen leichter zugänglichen S/O Hang zu suchen. Da es in Frankreich geduldet ist überall zu fliegen, hatten wir auch kein Problem einen geeigneten Hang,in der näheren Umgebung zu finden.
Dieser Hang ist topographisch so gestaltet, dass es vor der Kante einen ca.100 Meter breiten und 500 m langen gerodeten Streifen hat, bevor es 1000 Meter tief und bewaldet ins Tal geht.

Gelandet wurde auf einem mehrere Fußballfelder großem Plateau in unserem Rücken, ca. 100 m hinter der Hangkante.

Da die Thermik teilweise weit draußen im Tal lag, war Nervenstärke, bzw. Nikotin gefragt ohne Motor hinaus zu trauen.
Dies führte bereits bei einem der ersten Flüge eines Teilnehmers zu einem ausgeprägten Nervenversagen, mit nachfolgendem zuschalten des Motors seines Seglers, was die Übrigen mit dem Ausspruch
 „Und Du bist raus“ kommentierten.
Dieser Ausruf war in den darauffolgenden Tagen häufiger zu hören und wurde somit zum Motto der Tour.   
An dieser Kante blieben wir dann auch die nächsten Tage, bei strahlendem Sonnenschein, traumhaften Wind und Thermik Bedingungen.
Am Sonntag nach dem Frühstück ging es wieder zurück nach Hause, nach vielen Stunden Hangsegeln, jeder Menge Spaß und der Vorfreude auf die nächste Tour, zu der natürlich Alle herzlich eingeladen sind.

Euer Kelly


Und hier noch ein paar Bilder: